Städtepartnerschaft mit Angers

Angers ist seit 1964 die französische Partnerstadt von Osnabrück. Seit 1967 gibt es in Osnabrück und in Angers Städtebotschafter aus der jeweiligen Partnerstadt. Die jungen Menschen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt und arbeiten Vollzeit bei der Stadt.

Während des Jahres organisieren die Städtebotschafter verschiedene Projekte zwischen den Städten. Die Vielfalt dieser Projekte ist sehr wichtig, sodass alle Menschen an der Freundschaft zwischen den beiden Städten teilnehmen können.
Dazu machen sie viele Projekte mit Grundschulen, Gymnasien oder Berufsschulen. Es gibt den Weihnachtskarten-und Briefaustausch sowie die Suche nach neuen Partnerschulen, oder sie gehen in die Klassen, um über ihre Heimatstadt zu erzählen. 

Nicht nur junge Menschen können an dem Austausch zwischen Angers und Osnabrück teilnehmen, sondern jeder kann mitmachen. Jedes Jahr gibt es eine Bürgerreise nach Angers und einen Begegnungsabend. Diese Veranstaltungen sind für alle offen. Individuelle Austausche gibt es auch. Es können Vereinsaustausche, wie MONALISA und der Seniorenbeirat schon gemacht haben oder berufliche Austausche sein, wie es zum Beispiel einen Austausch von Radiosendungen.

Natürlich sind die Städtebotschafter da, um ihre Stadt zu vertreten. Dafür machen sie auch ihre Arbeit öffentlich, zum Beispiel mit der Radiosendung ‚Freundschaft kennt keine Grenzen‘ jeden 2. Montag im Monat in OS-Radio 104,8, in der über ihre Stadt berichtet wird. Facebook und Instagram werden genutzt, um über Projekte oder die Stadt zu berichten. Die Menschen, die aus Angers kommen, werden von den Städtebotschaftern empfangen und begleitet. So können sie sich in der Partnerstadt wie zu Hause fühlen.
Mit ihrer Arbeit bauen die Städtebotschafter eine Brücke zwischen Angers und Osnabrück. Mit dieser Vielfältigkeit und den Begegnungen mit Menschen existiert die Partnerschaft nicht nur auf dem Papier, sondern sie lebt und das ist die Arbeit der Städtebotschafter.

Über die Stadt Angers

Mit 160000 Einwohnern ist Angers mit Osnabrück vergleichbar, doch in der Hauptstadt des Départements Maine-et-Loire sind fast 40 Prozent der Einwohner jünger als 25 Jahre. Allein 30000 junge Leute sind an den beiden Universitäten und den Fachhochschulen eingeschrieben.

Weltweit ist Angers als Sitz des Likörherstellers Cointreau bekannt. Daneben sind aber die Elektronikindustrie, der Nutzfahrzeugbau und verschiedene Dienstleistungs-unternehmen stark vertreten. Seit neuestem verfügt Angers über einen eigenen Flughafen mit regem Linienverkehr in 13 europäische Städte.

Die Stadt blickt auf eine 2000-jährige Geschichte zurück. Im 1. Jahrhundert wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Im 8. Jahrhundert wird Angers zur Festung ausgebaut. Unter dem ersten Grafen von Anjou erlebt die Stadt im 11. Jahrhundert eine Blütezeit. Das Stadtbild beherrscht die mächtige Burg aus dem 13. Jahrhundert mit ihren 17 Türmen. Sie beherbergt die Wandteppiche der „Apokalypse“, ein Kunst-schatz, der im 14. Jahrhundert gewebt wurde und auf einer Länge von rund 100 Metern das Alte Testament illustriert.

Ein Meisterwerk der zeitgenössischen Teppichkunst ist im alten Krankenhaus „Hôpital Saint-Jean“ untergebracht, das im 12. Jahrhundert von Heinrich II. erbaut wurde: der „Gesang der Welt“ von Jean Lurçat.

Die beiden bedeutenden Werke sowie das Regionale Zentrum für Textilkunst haben aus Angers eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Hauptstadt der Teppich-kunst gemacht.  Aber auch die Kathedrale St. Maurice, nur einen Steinwurf vom Schloss entfernt, sowie die Gassen der mittelalterlichen Altstadt, Klöster und Kirchen sind stumme Zeugen großer Epochen. Die ehemalige Abteikirche Toussaint – bis 1984 nur noch eine Ruine – wurde mit einem modernen Glasdach überdeckt und beherbergt die Werke des berühmten Bildhauers David d’Angers. Andere Abteien dienen heute unter anderem als Sitz der Département-Verwaltung.

Das älteste Haus der Stadt, das „Maison d’Adam“ mit seinen einzigartigen Skulpturen, das ehemalige Frauengefängnis „Hôtel des Pénitentes“ oder das Grand Théâtre auf dem Place du Ralliement – um nur noch einige Sehenswürdigkeiten zu nennen – runden das Bild einer geschichtsträchtigen Stadt ab.

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